Cannabis: Überdüngung erkennen & richtig beheben

Nährstoffbrand an einem Cannabisblatt aufgrund von Überdüngung

Überdüngung bei Cannabispflanzen bezeichnet einen Zustand, in dem die Pflanze mehr Nährstoffe erhält, als sie tatsächlich verwerten kann. Statt gesund zu wachsen, leidet sie unter einem Nährstoffüberschuss, der ihre Entwicklung hemmt und sogar tödlich enden kann.

In der Regel passiert das, wenn Hobbygärtner glauben, „mehr Dünger bringt mehr Ertrag“. Doch das Gegenteil ist der Fall: Übermäßige Nährstoffzufuhr blockiert die Aufnahmefähigkeit der Wurzeln und kann toxisch wirken.

Unterschied zur Unterdüngung

Während bei der Unterdüngung Mangelerscheinungen wie hellgrüne oder gelbe Blätter dominieren, zeigt sich die Überdüngung meist durch dunkle, verbrannte oder eingerollte Blätter. Die Pflanze wirkt gestresst, obwohl sie technisch gesehen „genug“ versorgt ist.

Hier erfährst du mehr zum Thema Nährstoffmangel bei Cannabis.

Symptome der Überdüngung erkennen

Die frühzeitige Erkennung von Überdüngung ist entscheidend, um irreparable Schäden zu vermeiden.

Typische Anzeichen:

  • Dunkelgrüne, glänzende Blätter
  • Blattspitzen verbrennen („Nutrient Burn“)
  • Eingerollte oder trockene Blätter
  • Langsames Wachstum trotz guter Lichtverhältnisse
  • Starke Ablagerungen im Substrat (Salzkrusten)

Eine Verfärbung der Blattspitzen ist häufig das erste Warnsignal. Wer hier schnell handelt, kann die Pflanze oft noch retten.

Häufige Nährstoffe, die zur Überdüngung führen

Cannabis benötigt ein ausgewogenes Verhältnis von Makro- und Mikronährstoffen. Doch ein Übermaß an bestimmten Elementen kann schnell zu Problemen führen.

Stickstoff (N):

Zu viel Stickstoff führt zu übermäßigem Blattwuchs, dunklem Laub und empfindlichen Stängeln.

Phosphor (P):

Ein Überschuss kann das Mikrobiom im Boden stören und andere Nährstoffe blockieren.

Kalium (K):

Zu hohe Kaliumwerte verursachen Trockenstress und eine reduzierte Blütenbildung.

Die wichtigsten Ursachen für Überdüngung

Die häufigsten Fehlerquellen sind:

  • Unachtsames Mischen von Düngerlösungen
  • Keine Berücksichtigung des pH- und EC-Wertes
  • Blinde Anwendung von Herstellerempfehlungen ohne Anpassung
  • Fehlende Erfahrung im Lesen von Pflanzensignalen

Besonders Anfänger neigen dazu, Dünger überdosiert anzuwenden – oft aus Angst, ihre Pflanze könne verhungern.

Wie sich Überdüngung auf Wachstum und Ertrag auswirkt

In der vegetativen Phase hemmt Überdüngung das Wurzelwachstum und führt zu schwachen Pflanzenstrukturen. In der Blütephase kann es die Harzproduktion und Blütengröße massiv beeinträchtigen. Zudem wird das Endprodukt oft harscher im Geschmack und weniger potent.

Unterschiedliche Anbausysteme und ihr Risiko für Überdüngung

Je nach Grow-Medium reagiert die Pflanze unterschiedlich sensibel auf zu viele Nährstoffe.

Medium Risiko der Überdüngung Besonderheiten
Erde Mittel Puffert Überdüngung besser
Kokos Hoch Bedarf ständiger Nährstoffzugabe
Hydroponik Sehr hoch Nährstoffzufuhr direkt & sofort wirksam
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So beugst du Überdüngung gezielt vor

Vorbeugung ist der effektivste Schutz gegen Überdüngung bei Cannabispflanzen. Ein bewusster, achtsamer Umgang mit Nährstoffen ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen.

Düngepläne anpassen

Viele Hersteller geben auf ihren Verpackungen Maximalwerte an. Als Faustregel gilt: Lieber mit der halben Dosis starten und langsam steigern. Achte dabei auf das Verhalten deiner Pflanzen.

EC- und pH-Wert regelmäßig kontrollieren

Der EC-Wert misst die elektrische Leitfähigkeit der Nährlösung und gibt Aufschluss über die Salzkonzentration (Nährstoffe). Ein zu hoher EC-Wert bedeutet Überdüngung. Auch der pH-Wert beeinflusst die Nährstoffaufnahme entscheidend.

Wachstumsphase Idealer pH-Wert (Erde) Idealer EC-Wert (Hydro)
Wachstum 6,2 – 6,5 1,2 – 1,8 mS/cm
Blüte 6,0 – 6,2 1,8 – 2,2 mS/cm

Biologische Alternativen verwenden

Organische Dünger wie Wurmhumus, Komposttee oder Bat Guano setzen Nährstoffe langsam frei. Das reduziert das Risiko eines Nährstoffschocks erheblich.

Erste Hilfe bei Überdüngung einer Cannabispflanze– Was ist zu tun?

Wurde eine Überdüngung festgestellt, solltest du schnell handeln:

1. Substrat spülen (Flushen)

Gieße die Pflanze mit dreifacher Menge an Wasser ohne Dünger. Das löst überschüssige Salze aus dem Boden.

2. Wachstum beobachten

Halte die Pflanze unter genauer Beobachtung. Neue Blätter sollten heller, gesünder und ohne verbrannte Spitzen wachsen.

3. Keine Panik – Erholung dauert

Cannabispflanzen brauchen nach einer Überdüngung oft 5–10 Tage, um sich vollständig zu regenerieren.

Wie man Nährstofftoxizität von anderen Problemen unterscheidet

Viele Symptome ähneln sich. So kannst du unterscheiden:

Symptom Überdüngung Schädlinge Krankheit
Blattverfärbung Ja (meist dunkelgrün, braun) Nein Ja
Blattverbrennung Ja (an Spitzen) Nein Nein
Punkte oder Löcher Nein Ja Ja
Veränderungen an Wurzeln Ja (braun, schleimig) Nein Ja (bei Wurzelfäule)
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Tipps für organisches Gärtnern zur Vermeidung von Überdüngung

Organische Methoden bauen auf natürliche Prozesse. Hier ist weniger oft mehr:

  • Komposttee: Reich an Mikroorganismen, die Nährstoffe bioverfügbar machen.
  • Wurmhumus: Stabilisiert pH-Wert und verbessert Bodenstruktur.
  • Mulch: Schützt das Bodenleben und gibt langsam Nährstoffe frei.

Wie man nach einer Überdüngung die Pflanze regeneriert

Nach einem Spülen solltest du:

  1. auf leichtes Licht umstellen (kein Starklicht)
  2. gegebenenfalls die Luftfeuchtigkeit erhöhen
  3. mit Root-Stimulanzien wie Aloe Vera oder Algenextrakten arbeiten

Der wichtigste Lerneffekt: Weniger ist oft mehr. Geduld, Beobachtungsgabe und Wissen über deine Pflanzen sind entscheidend für langfristigen Erfolg.

Überdüngung ist vermeidbar – mit Wissen, Vorsicht und Gefühl. Wer seine Pflanzen beobachtet, sanft düngt und regelmäßig misst, wird mit gesunden, kräftigen Erträgen belohnt.