Neuer THC-Grenzwert: Warum du ab jetzt immer auf einen Bluttest bestehen solltest

Seit dem 1. April 2024 gibt es in Deutschland einen neuen THC-Grenzwert im Straßenverkehr. Diese Änderung ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Teillegalisierung von Cannabis. Doch mit der neuen Regelung musst du vor allem eines wissen: Bestehe bei Verkehrskontrollen immer auf einen Bluttest und lehne Urintests ab. Hier erfährst du, warum das so wichtig ist.

Was ändert sich mit dem neuen THC-Grenzwert?

Der neue Grenzwert liegt jetzt bei 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum. Das bedeutet:

  • Du darfst bis zu diesem Wert THC im Blut haben, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.
  • Der Grenzwert ist vergleichbar mit 0,2 Promille Alkohol und soll sicherstellen, dass nur tatsächlich beeinträchtigte Fahrer bestraft werden.

Für dich als Konsument bedeutet das mehr Rechtssicherheit – aber nur, wenn der richtige Test durchgeführt wird.

Warum du niemals einen Urintest machen solltest

Urintests sind problematisch, denn sie messen nicht den aktuellen THC-Wert, sondern die Abbauprodukte von THC (z. B. THC-COOH). Diese Metaboliten bleiben wochenlang in deinem Körper, auch wenn du längst nicht mehr unter dem Einfluss von Cannabis stehst. Ein positiver Urintest kann also völlig falsche Ergebnisse liefern.

  • Kein Zusammenhang mit deiner Fahrtüchtigkeit: THC-COOH hat keine psychoaktive Wirkung. Ein positiver Urintest beweist nicht, dass du beim Fahren beeinträchtigt warst.
  • Ungerechtfertigte Strafen: Auch wenn du vor Tagen oder Wochen konsumiert hast, kannst du durch einen Urintest Punkte, Bußgelder oder sogar ein Fahrverbot riskieren.

Fazit: Ein Urintest ist nicht aussagekräftig und kann dir unnötige Probleme bereiten.

Darum solltest du auf einen Bluttest bestehen

Ein Bluttest misst den aktiven THC-Gehalt in deinem Blut und gibt einen präzisen Einblick in deinen aktuellen Zustand. Mit dem neuen Grenzwert von 3,5 ng/ml wird dabei genau überprüft, ob du überhaupt noch unter dem Einfluss von Cannabis stehst. So kannst du sicher sein, dass nur dein tatsächliches Verhalten beurteilt wird – und nicht dein Konsumverhalten der letzten Wochen.

Vorteile eines Bluttests:

  1. Exakte Messung: Nur der Bluttest zeigt, ob du den Grenzwert überschreitest.
  2. Faire Beurteilung: Du wirst nicht wegen vergangenem Konsum belangt.
  3. Vermeidung von Missverständnissen: Keine Sanktionen für THC-Metaboliten, die keinen Einfluss auf deine Fahrtüchtigkeit haben.

Was tun bei einer Verkehrskontrolle?

Wenn die Polizei dich anhält und einen Schnelltest (z. B. Speicheltest) durchführt, der positiv ausfällt, wirst du oft aufgefordert, einen Urintest zu machen. Ab jetzt gilt: Lehne den Urintest höflich ab und verlange einen Bluttest. Nur so kannst du sicherstellen, dass dein aktueller THC-Wert korrekt ermittelt wird.

Achtung bei Mischkonsum

Auch wenn der neue Grenzwert mehr Spielraum lässt, bleibt der Mischkonsum von Cannabis und Alkohol streng verboten. Die Kombination beider Substanzen führt zu einer massiven Beeinträchtigung deiner Fahrtüchtigkeit und wird weiterhin hart bestraft.

Deine Verantwortung im Straßenverkehr

Der neue Grenzwert von 3,5 ng/ml THC im Blut bietet dir mehr Freiheit, aber auch eine große Verantwortung. Du kannst jetzt sicherer konsumieren, musst aber wissen, wie du dich im Falle einer Verkehrskontrolle richtig verhältst. Bestehe immer auf einen Bluttest – so schützt du dich vor ungerechtfertigten Strafen und stellst sicher, dass deine Fahrtüchtigkeit fair beurteilt wird.

Unser THC-Abbaurechner hilft dir dabei einzuschätzen wie lange sich das THC in deinem Blut nachweisen lässt. Prüf es, bevor du dich ans Steuer begibst.

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