Cannabisbutter ist das Herzstück jeder guten „Edible“-Küche. Sie ist vielseitig, leicht herzustellen und ermöglicht es, THC oder CBD diskret und lecker in viele Gerichte einzubinden. Doch Vorsicht: Wer Cannabisbutter selber machen will, sollte wissen, wie man richtig decarboxyliert, dosiert und verarbeitet – sonst droht ein ungenießbares oder überdosiertes Ergebnis. In diesem Artikel erfährst du alles Schritt für Schritt.
Was ist Cannabisbutter überhaupt?
Cannabisbutter, auch „Cannabutter“ genannt, ist normale Butter, in der die aktiven Wirkstoffe von Cannabis – vor allem THC oder CBD – gelöst wurden. Da diese Cannabinoide fettlöslich sind, eignet sich Butter hervorragend als Trägerstoff.
Warum Butter und kein Öl?
Butter hat einen neutralen Geschmack
In vielen Backrezepten ist Butter der Standard
Die Konsistenz eignet sich gut zum Backen und Braten
Pflanzenöle sind ebenfalls möglich, aber Butter ist für viele die klassische Wahl.
Wofür kann man Cannabisbutter verwenden?
Cannabisbutter ist extrem vielseitig. Du kannst sie verwenden für:
- Brownies, Kekse, Muffins
- Nudelsaucen, Aufläufe
- Toast, Pfannkuchen, Popcorn
- Buttercreme, Füllungen und Dips
Wichtig: Die Speisen sollten nicht über 160 °C erhitzt werden, um den Wirkstoff nicht zu zerstören.
Vorbereitung – Das brauchst du
Zutatenliste:
- 10 g Cannabisblüten oder Trim
- 250 g Butter
- 500 ml Wasser (optional, zur Temperaturkontrolle)
Equipment:
- Backblech & Backpapier
- Kochtopf oder Wasserbad
- Feines Sieb oder Käsetuch
- Messbecher, Küchenwaage
- Glasbehälter mit Deckel
Decarboxylierung – Der wichtigste Schritt
Rohes Cannabis enthält vor allem THCA, das nicht psychoaktiv ist. Erst durch Hitze wird es in THC umgewandelt – dieser Vorgang nennt sich Decarboxylierung.
Temperatur & Dauer:
110–115 °C im Ofen
30–45 Minuten
Cannabis zerkleinern und auf Backpapier ausbreiten
Tipp: Rühre nach 20 Minuten leicht um, damit alles gleichmäßig erhitzt wird.
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Cannabisbutter
Schritt 1: Decarboxylierung im Ofen
Ofen auf 115 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen
Cannabis auf Backpapier verteilen
35–40 Minuten leicht rösten
Danach abkühlen lassen
Schritt 2: Kochen & Extraktion
Butter und Wasser in einen Topf geben
Cannabis hinzufügen und 2–3 Stunden auf niedrigster Stufe köcheln
Nicht über 95 °C erhitzen!
Gelegentlich umrühren
Schritt 3: Abseihen und Abkühlen
Masse durch ein feines Sieb oder Käsetuch in ein Glas gießen
Feststoffe wegwerfen
Im Kühlschrank 12 Stunden fest werden lassen
Danach das Butterstück von der Wasserphase trennen
Dosierung berechnen leicht gemacht
Ein Beispiel:
Du nutzt 10 g Cannabis mit 15 % THC → 1500 mg THC insgesamt
Kochverluste ca. 20–30 % → verbleiben etwa 1000–1200 mg
Butter in 10 Portionen aufteilen = 100–120 mg pro Portion
Tipp: Starte mit 5–10 mg THC pro Portion, besonders als Einsteiger!
Wie schmeckt Cannabisbutter?
- Leicht krautig, „grasiger“ Geschmack
- Kann je nach Sorte erdig oder zitrusartig sein
- Mit Vanille, Zimt oder Knoblauch kombinierbar
Cannabisbutter lagern & haltbar machen
- Im Kühlschrank: 2–3 Wochen
- Einfrieren: bis zu 6 Monate
- Geruchsneutral lagern: z. B. in Schraubgläsern mit Silikondichtung
Tipps zur richtigen Anwendung in Rezepten
- Du kannst Butter komplett ersetzen oder anteilig verwenden
- Nie stark erhitzen (z. B. beim Braten mit hoher Hitze)
- Ideal in Rezepten mit niedriger Garstufe oder im Wasserbad
17 Profi-Tipps für perfekte Ergebnisse
- Decarboxyliere genau – keine halben Sachen!
- Nutze Butter mit hohem Fettanteil (mind. 82 %)
- Verwende ungesalzene Butter für süße Gerichte
- Wasser verhindert Verbrennen – nutze es!
- Rühre regelmäßig beim Kochen
- Käsetuch statt Sieb für feine Textur
- Lass Butter nicht zu heiß werden
- Keine zu großen Mengen – besser kleine Batches
- Testportionsweise konsumieren
- Geruch vermeiden? Nur im Wasserbad arbeiten
- Reste können kompostiert werden
- Reines Trim funktioniert auch, wenn Blüten zu teuer sind
- Buttermenge skalieren – auf deine THC-Ziele abstimmen
- Gläser sterilisieren vor Lagerung
- Nicht ungeduldig werden – je langsamer, desto besser
- Verwende Timer & Thermometer für Kontrolle
- Sauber arbeiten – Butter nimmt Gerüche leicht auf
Fehler vermeiden bei der Herstellung
- Zu hohe Temperatur → THC wird zerstört
- Keine Decarboxylierung → keine Wirkung
- Falsches Verhältnis von Cannabis zu Butter
- Ungefilterte Butter schmeckt oft bitter
Alternative Methoden ohne Kochtopf
- Slow Cooker (CrockPot): Ideal für lange Extraktion
- Sous-Vide Gerät: Sehr präzise, keine Gerüche
- Instant Pot: Druck und Temperatur steuerbar
FAQ – Häufige Fragen zur Cannabisbutter
Zwischen 4 und 10 Stunden, je nach Dosierung und Stoffwechsel.
Nach 30–90 Minuten. Nicht voreilig nachlegen!
Ja – ohne diesen Schritt kein THC.
Absolut! Dann wirkt die Butter entspannend, aber nicht berauschend.
Es verhindert, dass die Butter anbrennt, und bindet Chlorophyll.
Feiner abseihen, mit Gewürzen oder süßen Aromen kombinieren.